Besser nach Königsbrück
Aktuell fahren zwischen Königsbrück, Ottendorf-Okrilla, Hermsdorf und Dresden-Neustadt moderne Triebwagen. Die Züge verbinden die Landeshauptstadt mit ihrem nördlichen Umland an Werktagen im Stundentakt, am Wochenende und an Feiertagen alle zwei Stunden. Zwischen Ottendorf-Okrilla und Dresden nutzen rund 1.000 Fahrgäste pro Tag die Verbindung, im nördlichen Abschnitt, bis Königsbrück, sind an Werktagen täglich rund 400 Fahrgäste unterwegs. Auf Grund der hohen Einwohner- und Arbeitsplatzdichte insbesondere in Ottendorf-Okrilla bestehen gute Chancen, durch ein verbessertes Angebot in diesem Korridor die Zahl der Fahrgäste zu erhöhen.
Der aktuelle Nahverkehrsplan Oberelbe (Download siehe Infobox) enthält den Auftrag, die bereits begonnenen Korridoruntersuchungen für den Dresdner Norden abzuschließen: Einer der Punkte der Untersuchung ist ein möglicher Umbau der Eisenbahnstrecke zwischen Dresden-Klotzsche und Königsbrück in eine Stadtbahnstrecke.
Hintergrund dieser Überlegungen sind vor allem die anstehenden Investitionen in die Bahnverbindung, während gleichzeitig die Fahrgastzahlen auf dem aktuellen Niveau stagnieren: Um die Linie in ihrer jetzigen Form attraktiver zu machen, sind neue Bahnübergänge nötig um die Züge schneller fahren lassen zu können. Alternativ wären auch ein neuer Kreuzungspunkt sowie eine Verlängerung der Linie bis zum Dresdner Hauptbahnhof denkbar. Die Alternative einer Stadtbahn-Anbindung könnte einen preiswerteren Betrieb und eine direkte Anbindung des Umlandes an die Dresdner Innenstadt ermöglichen, ohne umsteigen zu müssen. Im Gegenzug ist aber auch ein entsprechender Umbau mit hohen Kosten verbunden.
Ergebnis
Nach intensiver Prüfung aller Aspekte wurde auf der Zweckverbandsversammlung im Juni 2018 beschlossen, im Korridor Dresden – Ottendorf-Okrilla-Königsbrück auch in Zukunft auf die Eisenbahn zu setzen. Dafür sprachen nachfolgende Argumente:
- Die deutlich niedrigere Investitionssumme für die Verbesserung der Eisenbahnverbindung und die mögliche teilweise Finanzierung aus Mitteln des Bundes
- Der Aufwand für die Erneuerung der Infrastruktur der Bahn ist vergleichsweise gering, der Zustand der Strecke ist relativ gut. Schwerpunkte bei der Modernisierung sind Haltepunkte und Brücken. Diese Maßnahmen können die Fahrzeit pro Richtung um 5 bis 10 Minuten reduzieren.
- Die Eisenbahnvariante kann nach ihrer Einordnung in die Förderprogramme von Bund und Land mittelfristig schrittweise umgesetzt werden, die Straßenbahnvariante wäre nur längerfristig zu realisieren.
- Die schnelle Eisenbahn steigert die Qualität der Umlandanbindung an den Ballungsraum deutlich besser, zumal mit der Modernisierung auch die Verlängerung der Regionalbahn zum Dresdner Hauptbahnhof vorgesehen ist.
Der Technische Ausschuss sowie der Kreistag des Landkreises Bautzen haben in ihren Sitzungen am 12.03.2018 und 26.03.2018 beschlossen, der Eisenbahnvariante den Vorzug zu geben. Dies wurde daher auch in der Zweckverbandsversammlung beschlossen und der Verkehrsverbund mit der Umsetzung beauftragt. Ziel ist die Einführung einer neuen S-Bahn-Linie S 7 als Ersatz für die RB 33.
Derzeit sind wir mit Bund, DB InfraGO und dem Freistaat Sachsen zur Finanzierung und Planung im Gespräch.